Katzenhaltung

Der alte Glaube, dass Katzen Einzelgänger sind, hält sich leider immer noch hartnäckig. Katzen sind jedoch lediglich Einzeljäger. Vom Wesen her sind Katzen sehr sozial veranlagt. Sie sind sehr gesellige Tiere und kommunizieren gerne und auch viel miteinander. Wenn Sie vorhaben, eine Katze als reine Hauskatze zu halten so empfehle ich Ihnen aus voller Überzeugung, sich zwei dieser wunderbaren Samtpfoten heimzuholen.

Warum ist leicht erklärt:

Ich beschreibe nun zwei Szenarien.

Entscheiden Sie bitte selbst, welches in Ihnen das bessere Bauchgefühl hervorruft.

Basis: Wenn Sie das Kitten bekommen ist es (wie) ein Kind. Verspielt, übermütig, kuschelbedürftig…

(ach ja: klicken Sie mal hier auf den Link – vielleicht hilft das mehr als alle Worte)

Szenario 1: Sie holen sich zwei Kitten zu sich nach Hause
Die beiden werden anfangen, das neue Zuhause zu erkunden.
Und Sie werden die zwei beobachten, sich zu ihnen auf den Boden setzen, mit ihnen spielen, sie streicheln.
Zwischendurch werden die Kleinen miteinander spielen. Und es gibt kaum etwas Schöneres, als zwei miteinander tobenden Katzen zuzuschauen.
Und dann wird – natürlich – erstmal geschlafen.
Wenn die Kleinen wieder wach werden (und Sie haben gerade keine Zeit) werden sich die beiden gemeinsam beschäftigen.
Ihr eingeplanter Begrüßungs-Urlaub geht langsam zu Ende. Kein Problem.
Die beiden haben sich an ihr Zuhause gewöhnt. Sie spielen, kuscheln und kommunizieren mit Ihnen und miteinander.
Es wird ihnen nicht langweilig werden wenn Sie auf Arbeit sind. Und Sie selbst werden mit gutem Gewissen gehen.
Wenn Sie heimkommen werden Sie von den beiden stürmisch begrüßt.
Ja! Glauben Sie mir. Sie bekommen viele Schmuseeinheiten von Ihren Katzen, auch/gerade wenn Sie zwei haben.
Natürlich wollen Sie selbst Ihr Leben gewohnt weiterführen.
Vergnügungen und Urlaub sollen bleiben. Können mit ruhigem Gewissen bleiben. Denn Ihre Katzen sind auch während Ihrer Abwesenheit zu Hause nicht allein. Sie haben einen Katzenfreund mit dem sie spielen, raufen oder kuscheln können. Sie haben sich gegenseitig.
Sie selbst haben mittlerweile sicherlich erfreut festgestellt, dass sich der Arbeitsaufwand für zwei Katzen nicht verdoppelt hat.
Denn das Katzen-WC sauber machen und füttern müssen Sie ja auch bei nur einer Katze.
Auch fressen zwei Katzen nicht das Doppelte als eine einzeln gehaltene. Warum sollten sie auch? Es ist ihnen ja nicht langweilig.

Szenario 2. Sie holen ein Einzelkitten zu sich nach Hause

Das Kleine wird nach seiner Mama und seinen Geschwistern weinen.
Natürlich werden Sie es trösten. Es soll ja nicht traurig sein.
Damit haben Sie den ersten Grundstein gelegt, dass Ihre Katze sehr wahrscheinlich eine “Schreikatze” werden wird.
Katzen sind sehr intelligent und erkennen sehr schnell den Zusammenhang “wenn ich schreie kommt jemand”.
Sie werden sich mit dem Kleinen spielerisch beschäftigen. Vermutlich mit der Spielangel. Wunderbar.
Das Kleine wird hinterhertoben und dann – natürlich – schlafen.
Wenn das Kleine wieder wach wird haben Sie aber vielleicht gerade keine Zeit zum Spielen.
Aber das macht nichts, denn es liegen ja genug Katzenspielsachen und -bälle herum.
Das Kleine wird denen hinterherjagen. Es macht Spaß. Es ist ja neu. Und dann wird es wieder schlafen.
Wenn es wieder wach wird, werden Sie sicher wieder ausgiebig mit ihm spielen.

Ihr eingeplanter Begrüßungs-Urlaub geht langsam zu Ende.
Ihr Kitten bleibt allein zuhause.
Aber abends kommen Sie heim. Sie freuen sich auf das Kleine und spielen mit ihm.

Wissen Sie, dass, wenn Sie täglich 4 Stunden mit Ihrer Katze spielen, Ihre Katze trotzdem 20 Stunden alleine ist?!
Das sind 600 Stunden… jeden Monat.
Seine Katze täglich 4 Stunden zu bespielen ist lange.
Seeeeeeeehr lange.
Ehrlich gesagt, ist das nicht zu schaffen.
Das weiß ich.
Es gibt so viel zu tun.
Einkaufen, kochen, den Haushalt, außerdem möchte man auch mal ausgehen. Oder im Sommer zum Schwimmen, wandern, zu Freunden…
Aber in dieser Zeit, in welcher Sie keine Zeit zum Spielen haben oder gar nicht daheim sind, sitzt Ihre Katze alleine zu Hause und wartet sehnsüchtig auf Sie.

Wie aber soll Ihnen Ihre Katze mitteilen, dass ihr langweilig ist?
Dass sie einen Spielgefährten braucht…
Reden kann sie nicht. Also wird sie es Ihnen zeigen.
Es kann sein, dass sie anfängt, aggressiv zu werden und zu beißen.
Es kann sein, dass sie beginnt, Möbel, Wände etc. zu zerkratzen.
Es kann aber auch sein, dass sie beginnt, die Couch, den Badvorleger, Teppiche oder Ihre Kleidung als WC zu benützen…

Wünschen Sie sich ein solches Verhalten Ihrer Katze?

Und nun versetzen Sie sich bitte in die Lage Ihrer Einzelkatze indem wir die Situation drehen:
Stellen Sie sich vor, Sie dürfen ab jetzt Ihr Leben lang mit geliebten Katzen verbringen.
Das ist doch wunderbar.
Aber Sie dürfen ab jetzt nie wieder mit einem Menschen sprechen.
Ab jetzt nie wieder einen Menschen berühren.
Wär das für Sie wirklich eine erstrebenswerte Zukunft?

…aber nicht nur ein Kitten ist kuschelbedürftig

…und das ist auch nicht abhängig von einer Katzenrassse

…Beispiel: erwachsener Bengale (unser Bhandari) mit einem unserer Kastraten (Bacardi)

Auch wenn du dir vier Stunden am Tag nur für deine Katze Zeit nimmst, ist sie immer noch 20 Stunden täglich alleine.
Das sind 600 Stunden Einsamkeit im Monat.
So viel schläft auch eine Katze nicht
Katzen sind soziale Tiere!

Entscheide dich für eine zweite Katze

Danke